Die Bücherkiste des Lesemanns

Die Bücherkiste des Lesemanns:

Vor den Sommerferien besuchte uns Ulf Störmer (bekannt unter „Der Lesemann“) und überraschte uns mit einer großen Kiste voller neuer Bücher für die Kinder. Über diese private Spende im Wert von über 500 Euro haben wir uns natürlich sehr gefreut. Denn Lesefutter können die Kinder nie genug bekommen. Die Bücher sind für alle Altersgruppen sowohl für Mädchen als auch Jungen gedacht. Die Themen der Geschichten handeln von Abenteuern, Stärken und Schwächen, Mut und vielem mehr. Versteckte lustige Fingerpuppen befanden sich auch in der Überraschungskiste. Und für das Kollegium zur eventuellen Benutzung gab es auch kindgerechte Bücher mit den heute so aktuellen Themen wie Scheidungs-und Patchworkkindern.

Quelle: Webseite der GS-Wallersheim

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LESEN MACHT STARK !

Ein Rezeptbuch zum Thema „Wie wir unsere Kinder für Bücher und Geschichten begeistern“

Quelle: eigene Aufnahme, Cover mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Verlages (Link über den folgenden Screenshot)

Buchtext Vor-/Rückseite mit Mausklick öffnen/vergrößern

Dieses Buch aus dem Rowohlt Verlag wurde mir von meiner Lieblingsbuchhändlerin in Koblenz letztes Jahr im Oktober sehr ans Herz gelegt, da sie weiß, dass ich mich auf dem Gebiet der Leseförderung engagiere. ISBN 978-3-499-00464-3

Also gab ich diesen Tipp gleich an meine Frau für meinen Wunschzettel zu Weihnachten weiter. Und welche große Freude und Überraschung, als es vier Monate später unter dem Weihnachtsbaum lag! Überraschung deshalb, weil ich diese Buchempfehlung schon wieder vergessen hatte.

Der erste Eindruck: Das Cover wirkt auf den ersten Blick ein wenig düster auf mich- das hell erleuchte Zelt mit dem lesenden Kind hatten meine Augen nicht sofort wahrgenommen- aber beim Durchblättern ( das mache ich grundsätzlich bei jedem neuen Buch ) wurde ich durch die vielen bunten Buchtitel und die zwar unterschiedlichen aber gleichzeitig sehr ansprechenden Stilrichtungen der vier Illustratoren, wieder „entschädigt“. Auch empfinde  ich die Farbe Orange für die vorgestellten  Buchtitelempfehlungen als sehr angenehm beim Lesen

Zum Inhalt:  Obwohl Frau Kirsten Boie nicht zu den Autorinnen gehört, ist ihr Vorwort sehr überzeugend. Ihr Vorwort ist für mich ein leidenschaftliches Plädoyer für die Bedeutung des Lesens, das ja ein immaterielles Kulturgut ist wie Musik und Theater. (siehe auch das Interview mit Frau Boie hier)

Und was die wenigsten wissen, sogar die  wichtigste Kulturtechnik, noch vor Schreiben und Rechnen, die für das( Sozial-) Leben von essentieller Bedeutung ist.

Frau Kirsten Boie schreibt begeistert, warum das Lesen so wichtig für die geistige, emotionale  sowie soziale Entwicklung der Kinder ist. Und dass es in der Verantwortung der Eltern liegt die Begeisterung für Bücher bei den Kindern zu wecken, die so groß sein sollte, dass sie mit der für digitale Medien Schritt hält.

Die Aufteilung in fünf Kapitel, die sich mit dem Lesen und dem Buch beschäftigen, ist eine logische und konsequente, entsprechend der Altersentwicklung eines Kindes. Und es fängt nicht mit der Einschulung in die Grundschule, sondern zur großen Überraschung bereits während der Schwangerschaft an (Kapitel Eins)Und hört mit den Buchempfehlungen für Teenager auf (Kapitel Vier)

Den in den Kapitel Nr.1-4 empfohlenen Büchern werden immer kurze Abschnitte mit Erklärungen und Tipps vorangestellt, die sich rund um das Alter der Kinder, deren eigene Welt, deren Interessen, deren Sorgen, deren Gefühle usw. drehen. Und diese unterscheiden sich grundsätzlich von denen der Erwachsenen.

Ein Sahnehäubchen sind die im letzen Kapitel (Nr. Fünf)“ Noch mehr Bücher“ ausgesprochenen Buchempfehlungen nach Themen und Lesestufe sortiert.

Kurz vor Fertigstellung dieser Rezension erreichte mich die Nachricht, dass mein Enkelkind David in London mit 6 Wochen seine Geburtsturkunde erhalten hat.

Mit der Aushändigung dieses Dokumentes erhielt mein Sohn zur großen Überraschung auch eine hübsche Tasche mit tollen  Büchern und Liedertexten von der Charity Organisation „Book Trust“ (siehe Photo) überreicht. Man kann an dieser Aktion erkennen, welche große und wichtige  Bedeutung das frühzeitige Vorlesen bereits im Babyalter in Großbritannien hat.

Wie sagte doch Johann Wolfgang von Goethe:
„Vorlesen ist die Mutter des Lesens“

 

Fazit: Dieses Buch sollte unbedingt in jedem Elternhaus einen Platz haben.
Und zwar nicht im Bücherregal, sondern es muss einfach „ herumliegen“ um
jederzeit für jedes Familienmitglied griffbereit zur Verfügung zu stehen.
Erst dann führt „Lesen macht stark“ zum Erfolg.

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Das Vorleserezeptbuch – heute: Das Märchen von den „Sieben auf einen Streich“

Das Vorleserezeptbuch – heute:
Das Märchen von den „Sieben auf einen Streich“ 

Man nehme dazu:

– Ein Märchenbuch und z.B. die Geschichte vom tapferen Schneiderlein.

– Einen  Klassenraum in dem die Stühle im Halbkreis aufgestellt sind.

– Sowie folgende Zutaten:

Einen Stein (an diesem können speziell die Jungens Ihre Kräfte messen) der in eine Kinderhand passt, ein getöpfertes Gefäß (gefüllt mit Pflaumenmus) dazu genügend Plastiklöffel für alle Zuhörer sowie einen selbstangefertigten Gürtel mit der Aufschrift:“ SIEBEN AUF EINEN STREICH“ den ein Schüler tragen darf (wenn vorhanden: 7 Plastikfliegen)  

 

Für wie viele Kinder ?: 10-20 

Passt gut zu: Kinder aus der 4. Klasse, die z.B. das Projekt: Deutsches Kulturgut Märchen behandeln

Empfohlene Vorlesezeit: Eine volle Schulstunde ca. 45-50 Minuten.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Spannungsgehalt : aufregend

Allergien: keine bekannt!

 

„Das tapfere Schneiderlein“ – Illustration nach dem Märchen der Gebrüder Grimm, von Alexander Zick (1845 – 1907)

Quelle: Alexander Zick, Public domain, via Wikimedia Commons

Zubereitung: Zunächst werden die Kinder auf das Thema moderne Helden eingestimmt und z.B. die Frage gestellt, wer denn z.B. Superman, Spiderman oder Batman  kennt.Und was die den so alles Besonderes können und warum sie so toll sind?  Im Anschluss dann den Kindern erzählen, dass es vor ganz vielen, vielen Jahren, ja sogar tausenden von Jahren auch schon solche Helden ( Hexen, Zauberer, Riesen etc) gab, die ähnliche Superkräfte/Zauberkräfte besaßen und von denen es sogar heute  Filme von Walt Disney gibt: Cinderella (Aschenbrödel) oder „Frisch geföhnt“ ( Rapunzel ) sowie „Die Eiskönigin“ und natürlich „Schneewittchen und die 7 Zwerge“.

Dann sollte der Vorleser*in versuchen eine Brücke zu schlagen in dem er erzählt, dass es auch schon damals Menschen gab, die sich nicht haben einschüchtern lassen bzw. keine Angst hatten von der Größe oder von den Zauberkräften solcher Figuren, sondern die durch Schlauheit, List und Mut diese sogar besiegen konnten und dafür am Ende eine Belohnung bekamen.

Ehe alle Zutaten vermischt werden wird der Backofen „vorgeheizt“ d.h. der Spannungsbogen wird noch  zusätzlich erhöht indem man die Kinder durch eine motorische Übung versucht  aus der Realen- in die Märchenwelt abzuholen. Die Kinder werden nämlich aufgefordert sich alle auf den Boden zu setzten.

Hierbei ist zu beobachten, dass  die Kinder ganz unterschiedliche Sitzpositionen einnehmen. Es werden auf alle Fälle immer ein paar im „Schneidersitz“ sitzen. Fragt man nach, ob es für diese Sitzposition auch vielleicht einen Namen gibt so antworten in der Regel die Kinder zur großen Überraschung mit: Schneidersitz! Fragt man sie dann weiter, was der Schneider denn so macht, erhält man meistens noch eine richtige Antwort. Aber bei der Frage, warum sitzt der Schneider den so, gibt es keine Erklärung mehr. Hier kann  man schön als Vorleser ansetzten und die Kinder in  die Zeit mitnehmen, als der Schneider so im Mittelalter arbeitete: Kleine Fenster, daher wenig Licht im Raum und deshalb musste man als Schneider in der Nähe des Fensters sitzen um gut sehen zu können und an sinnvoller Weise auf einem Tisch, damit man alles was man zum Schneidern braucht (Hier gibt es eine weitere Möglichkeit nach den verschiedenen Werkzeugen zu fragen) um sich herum hatte. Gleichzeitig konnte der Schneider mit dieser Sitzposition, sprich Schneidersitz den zu bearbeiteten Stoff (das Tuch) von links nach rechts ziehen um den Stoff zurechtzuschneiden und zu nähen.

Unsere Geschichte spielt genau zu dieser Zeit und jetzt geht es los. Ach wie fängt das Märchen noch mal an? Kinder wieder „abholen“: Es war einmal….

 

Abgerundet wird es durch: Um bei den Kindern herauszufinden, was diese unter klein und groß verstehen, kann man erst zwei Kinder bitten auf den kleinen Flügeltafeln ( verdeckt von dem Blick der anderen Kinder ) das tapfere Schneiderlein als Strichmännchen zu zeichnen. Später, passend zum Verlauf der Geschichte bittet man wieder zwei Kinder einen Riesen neben das Schneiderlein zu zeichnen (wiederum verdeckt für die anderen Kinder) Am Schluss der Vorlesestunde kann man die Flügeltafel zusammenklappen und alle Zuhörer werden über das Ergebnis verblüfft sein.  

Zur „Verdauung“ nach der reichhaltigen Märchenkost wird empfohlen.

Durch Fragestellung am Ende des Märchens zu versuchen den Zuhörern anhand von zwei Beispielen  folgende Botschaften zu vermitteln.

1.) Jeder Mensch ob groß oder klein sollte lernen immer richtig zuhören! Auch sollte man so lesen, dass man alles richtig versteht und sich nicht scheuen auch mal nachzufragen, wenn man etwas nicht gleich verstanden hat. Nicht gleich etwas annehmen oder vermuten z.B.“ 7 auf einen Streich“ gleich mit Menschen in Verbindung bringen, wenn es gar nicht so klar formuliert ist bzw. dasteht. Hätte der Riese nämlich mal das Schneiderlein gefragt, was denn mit den „Sieben auf einen Streich“ gemeint sei und der geantwortet hätte: Fliegen! hätte der Riese sich wahrscheinlich totgelacht und das Schneiderlein zerquetscht.

Das gleiche passiert dem Schneiderlein noch einmal, als die Diener des Königs den schlafenden Schneider antreffen und den Spruch auf dem Gürtel gleich auf Soldaten beziehen (zumal es ja im Moment gar keinen Krieg gab).

So entstehen Missverständnisse (Vorurteile) weil man etwas annimmt oder glaubt zu hören, was gar nicht so gemeint ist. Das kann gut ausgehen (Der Riese war beeindruckt und der König ebenfalls), aber kann auch schlecht ausgehen und man fühlt sich verletzt, weil man was anderes versteht das der andere gar nicht so gemeint hat und man ärgert sich oder ist sogar beleidigt.

2) Außerdem sollte jeder Erwachsene und jedes Kind z.B. ein Versprechen (König zum Schneider) einhalten und nicht die Gutmütigkeit des anderen ausnutzen. Denn versprochen ist versprochen!

 

Nun wünscht der Lesemann allen  Vorlesern und Ihren Zuhörern viel Freude mit diesem wunderschönen Märchen.

Ach, das hätte ich ja fast noch vergessen: Und wenn Sie nicht gestorben sind  dann leben sie noch heute.

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Hurra ! Hurra! – der Lesepakt ist da !

Lange gefordert – nun ist es vollbracht.
Es gibt endlich einen nationalen Lesepakt.

Wir gratulieren den Initiatoren ganz herzlich und freuen uns mit den Kindern (den zukünftigen Nutznießern dieser Idee) über die gelungene Verbindung.

Der Einfachheit wegen verlinken wir über die Grafik links auf die neue Homepage des Lesepakts.

Zu den Gründen und den Erfordernissen für einen solchen Pakt hatten wir in der Vergangenheit bereits berichtet. (siehe Interview mit Frau Dr. Kirsten Boie – hier weiterlesen)

Die Rheinzeitung (regionale Tageszeitung hier vor Ort) hat den Nationalen Lesepakt dankenswert aufgegriffen und am 05.03.2021 darüber berichtet. Leider können wir aus Gründen des Copyright  nur auf einen öffentlich zugänglichen Teil dieses Artikels verlinken. Wir freuen uns aber natürlich trotzdem über diese schnelle Reaktion und gratulieren zu der Herausgabe.

Sollten sie die Rheinzeitung nicht abonniert haben, so bleibt ihnen nur ein Rumpfartikel unter dem Link auf die Titel rechts. Der Text ist soweit unleserlich gemacht, damit wir nicht gegen das Copyright verstoßen.

Ein Lesepakt, den habe ich mir als „DER LESEMANN“ bereits seit langer Zeit gewünscht. Wo immer möglich werde ich tatkräftig helfen, mit dikutieren und mich engagieren. Helfen sie ebenfalls mit kreativen Aktivitäten oder Ideen, gerne auch über diese meine Homepage / Kontaktformularalles das, was unseren Kindern hilft, ist richtig und gut!

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